Antifaschist*innen protestieren gegen AfD-Jahresabschlussfeier in Münster-Handorf

Über 30 Antifaschist*innen protestierten am 18. September 2018 gegen die AfD-„Jahresabschlussfeier“ in der Gaststätte „Villa Rinaudo“ in Münster-Handorf. Der AfD Kreisverband Münster hatte im Vorfeld versucht den Veranstaltungsort vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, die Kampagne „Keine Stimme der AfD“ fand diesen aber heraus und meldete eine Protestkundgebung unter dem Motto „Kein Raum für Rassismus“ an. Die „Villa Rinaudo“ stellt der AfD schon seit einigen Monaten regelmäßig ihre Räume für Veranstaltungen zur Verfügung.

Unserer Ansicht gibt es mit der AfD nichts zu feiern. Genauso wenig sollten Gastwirte die politische Arbeit einer rechtsradikalen Partei wie der AfD durch die Überlassung von Räumlichkeiten unterstützen. An welche Partei ein Gastwirt vermietet, ist keine Frage des Umsatzes, sondern eine politische Entscheidung.

Die Kampagne hat bereits im September den Wirt informiert, dass sich seine Gaststätte zum Stammlokal der AfD entwickele, aber keine Antwort enthalten. Mit der Kundgebung wollten wir nun der Forderung Nachdruck verleihen, dass der Wirt die AfD vor die Tür setzen solle.

Zwei Teilnehmer*innen der Kundgebung, die in die Gaststätte gingen, um noch einmal das Gespräch mit dem Wirt zu suchen, wurden unmittelbar des Raumes verwiesen. Sie kamen dieser Aufforderung nach, wurden aber vor der Tür vom Wirt angegangen und beschimpft. Der Wirt äußerte dabei Vergewaltigungswünsche in Richtung eines Teilnehmers.

Bei ihrer Jahresabschlussfeier zeigte die AfD Münster ein Video der „Identitären Bewegung“, bei dem ein Song aufgeführt wird, der zur Wahl der AfD aufruft. Im Video singt Melanie Schmitz von dem „Kontrakultur Halle“ genannten Ableger der „Identitären Bewegung“. Das Video wollten die „Identitären“ als Reaktion auf ein AfD-kritisches Lied der Rockmusiker Jennifer Rostock verstanden wissen. Dass die AfD Münster auf ihrer Jahresabschlussfeier Videos der neofaschistischen „Identitären Bewegung“ aufführt, ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die AfD Münster keinerlei Berührungsängste zu der äußersten Rechten mehr hat.

Die Organisator*innen sind mit der Teilnehmer*innenzahl sehr zufrieden. Aufgrund der beengten Verhältnisse an der viel befahrenen Warendorfer Straße haben wir bewusst nur im kleinen Kreis mobilisiert. Nachdem zwei Redebeiträge gehalten und Sprechchöre gerufen wurden, löste sich die Kundgebung gegen 18:30 Uhr wieder auf.

Klare Botschaft an die AfD. Unsere Skulptur war wieder im Einsatz.


Unsere Protest-Kundgebung.


Die AfD Münster guckt sich ein Video der „Identitären Bewegung“ an.

Der Versammlungsort „Villa Rinaudo“ an der Warendorfer Straße.